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Wie wunderbar und schön Gottes Schöpfung und wie groß die Verantwortung des Menschen für ihre Bewahrung sind, vergegenwärtigen sich gut 30 Pilgerinnen und Pilger aus dem Ökumenischen Zentrum und der Gemeinde St. Lioba. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand am Sonntag, 28. Mai, der inzwischen traditionsreiche Ökumenische Pilgerweg wieder statt.

Startpunkt für die etwa 14 Kilometer lange Strecke durch das Kitzinger Land war die Abteikirche von Münsterschwarzach. Abt Michael Reepen OSB begrüßte die Gruppe auf dem Kirchplatz, wünschte einen guten Weg und spendete den Reisesegen. „Richten Sie den Schwestern unsere besten Grüße aus“, meinte Abt Michael und verwies darauf, dass es in der Abtei keine ökumenischen Veranstaltungen mehr gebe. „Wir veranstalten keine Ökumene, wir leben sie einfach.“

Dass es der Himmel an diesem Tag gutmeinte mit den Frauen und Männern aus Lengfeld, zeigte sich auch um idealen Wanderwetter. Der Pilgerweg habe schon bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein stattgefunden, erinnerten sich einige und berichteten von der Hitze als großer Herausforderung für den Kreislauf. An diesem Sonntag wechselten sich bei angenehmen Temperaturen Sonne und Wolken ab, ohne dass es jedoch zu Regenschauern kam.

Über Großlangheim und Rödelsee führte der Pilgerweg auf idyllischen Wald- und Feldwegen zur Communität der Casteller Schwestern auf dem Schwanberg.

Geistliche Impulse zum Thema „Bewahrung der Schöpfung“ luden zum Nachdenken, gemeinsamen Singen und Beten ein. Wie gehen wir um mit den wertvollen Ressourcen unseres Planten, beispielsweise mit Wasser und Luft, die wir zum Leben brauchen? Wieviel Konsum tut gut angesichts seltener Bodenschätze? Und worauf ließe sich verzichten? Auch der brutale Krieg in der Ukraine beschäftigte die Pilgerinnen und Pilger auf ihrem Weg. Die Menschheitsfamilie stehe mit dem Klimawandel vor gewaltigen Problemen und könne sich Kriege eigentlich gar nicht leisten, war zu vernehmen.

Der Duft des Waldes, das Zwitschern der Vögel, der ferne Ruf eines Kuckucks, leuchtende Getreidefelder, eine Wiese voll roten Klatschmohns und prächtige Weinberge zeigten, wie wunderbar Gottes Schöpfung und wie schön das Kitzinger Land ist.

Pünktlich zum Vespergebet trafen die Lengfelder Pilgerinnen und Pilger auf dem Schwanberg ein und überbrachten den evangelischen Schwestern auch den Gruß der katholischen Mönche aus Münsterschwarzach.

Der geistlichen Stärkung durch die Psalmen schloss sich im benachbarten Café die für den Leib an. So klang bei Lauchcremesuppe und Bier der Ökumenische Pilgerweg 2022 aus, bevor der Bus die reichlich Beschenkten wieder nach Würzburg brachte. „Gut, dass der Pilgerweg wieder stattfinden konnte“, und „Es war ein tolles und schönes Erlebnis“, war aus dem Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu hören.

Die Organisatoren, Jochen Scheidemantel (Vorsitzender des Freundeskreises ÖZ) und Michael Legge (Vorsitzender des PGR), zeigten sich abschließend ebenfalls zufrieden mit dem Tag. Alles habe gut funktioniert. Ihr Dank gelte auch denen, die eine der fünf Stationen auf dem Weg vorbereitet hatten. Einen besonderen Gruß der Pilgergruppe überbrachten am Abend Anja und Michael Legge in Form eines von allen unterschriebenen Kunstwerkes an Theo Kellerhaus, langjähriger Vorsitzender des Freundeskreises und ebenso langjähriger Organisator des Pilgerweges, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mitgehen konnte.

Der Ökumenische Pilgerweg 2023 von Münsterschwarzach auf den Schwanberg ist für Sonntag, 21. Mai (Sonntag vor Pfingsten), geplant. Ein Bus begleitet die Gruppe. So können auch Teilstücke mitgegangen bzw. mit dem Bus bewältigt werden.

Sebastian Schoknecht

 Hier können Sie den Weg "fotografisch" nachgehen (Fotos: Anja Legge): 

 

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