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Bischof em. Paul-Werner Scheele im Ökumenischen Zentrum –

Den Auftakt des ÖZ-Sommerfestes zum 40-jährigen Jubiläum bildete ein ökumenischer Gottesdienst mit Gastprediger Bischof em. Paul-Werner Scheele. Ganz bewusst sprach der ehemalige Würzburger Oberhirte, der lange Jahre Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Bischofskonferenz war, in seiner Predigt von „Weitervereinigung" (statt Wiedervereinigung). Denn: „Wir sind nicht getrennt, sondern durch den Herrn vereinigt", so Scheele. „Gott will, dass alle seine Kinder eins sind!" Zwar habe man sich in der Vergangenheit gegen die Einheit versündigt und könne so aktuell nicht alle Dimensionen der Einheit leben, aber: „Wir können dem Ziel immer näher kommen!"

Die Lesung aus dem Epheserbrief bezeichnete Scheele als „Magna Charta der Ökumene", die auf Grundlage und Auftrag des ÖZ verweist. „Wir sind ein Leib und ein Geist, und durch unsere Berufung haben wir eine gemeinsame Hoffnung", zitierte Scheele den Apostel Paulus. Das Fundament der Einheit liege „in dem einen Glauben, der einen Taufe und der einen Hoffnung". Zugleich forderte Scheele seine Zuhörer dazu auf, „das Beste zu tun". Bei der Suche nach konkreten Verhaltensmaßgaben und Handlungsanweisungen verwies er auf die scheinbar harmlosen, aber im Kern lebenswichtigen Haltungen aus dem Epheserbrief: „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält." Die Fähigkeit zuzuhören, Friedfertigkeit, leidenschaftliche Geduld, entschiedene Offenheit für Gottes Wirken und die Bereitschaft, sich davon leiten zu lassen, würden maßgeblich dazu beitragen, der ersehnten Einheit näher zu kommen, so Scheele.

Als „Predigt voller jugendlichen Optimismus" bezeichnete Josef Theo Kellerhaus die Worte des Bischofs emeritus. Zugleich dankte der Vorsitzende des ÖZ-Freundeskreises ihm für den „Vertrauensvorschuss zu Bischofszeiten". Scheele habe die „Entwicklung des ÖZ aus innerer Überzeugung und mit offenem Herzen mitgetragen und gegen so manche Argusaugen von oben abgeschirmt". Grund genug, dem „Schirmherrn" des ÖZ heute selbst einen Schirm zu überreichen, auf dem übrigens nicht zufällig das Emblem von Scheels Lieblings-Fußballvereins Borussia Dortmund prangt.

Anja Legge

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