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Ausflug der Kommunionkinder2015 – Zu einem Abenteuer der besonderen Art hat Pastoralreferentin Julia Kopf die Kinder des Erstkommunion-Jahrgangs 2015 eingeladen. Zwei Stunden lang konnten sie in eine Welt abtauchen, die den meisten von uns völlig fremd, für manche Menschen aber Alltag ist: Sie haben hautnah erlebt, was es bedeutet, blind zu sein.

Die einschneidenste Erfahrung – ein Besuch des Dunkel-Cafés „Blind Date“ – erwartete die fünf Fünftklässler, ihre Eltern und Geschwister gleich zu Beginn. Schon das Auffinden der Tische und Stühle im stockfinsteren Raum stellte für die sehenden Gäste eine schier unüberwindbare Hürde dar. Auch so alltägliche Dinge wie die Bestellung eines Getränks, der Griff in die Knabberschüssel oder das Bezahlen erwiesen sich in völliger Dunkelheit als schwierig und eigentümlich. Dank der sachkundigen Hilfe der drei sehbehinderten Café-Helfer Anette, Andrea und Manfred kamen bei den Besuchern aber weder Angst noch Beklemmung auf. Souverän führten sie ihre Gäste, servierten Getränke, gaben Verhaltens-Tipps und beantworten geduldig die auf sie einprasselnden Fragen: „Sind Sie schon immer blind? Wie gehen Sie einkaufen? Fahren Sie auch in Urlaub? Woran erkennen Sie, welche Kleidungsstücke zusammenpassen?“ Obwohl die sehenden Gäste am Ende feststellten, dass dunkel nicht gleich dunkel ist und man sich zunehmend am Gehör orientiert, waren alle dankbar, wieder zurück ans Tageslicht zu dürfen.Durch das Aufsetzen von Spezial-Brillen erkundeten Kinder und Erwachsene dann, wie wenig von der sichtbaren Welt übrig bleibt, wenn das Sehvermögen auf magere fünf  Prozent eingeschränkt ist. Außerdem gab Blind-Date-Mitarbeiterin Lissy praktische Tipps zum richtigen Umgang mit Sehbehinderten, vermittelte Einblicke in Formen der Sehbehinderung und machte mit Hilfsmitteln wie der Blindenschrift vertraut.Nach den intensiven Erfahrungen im Dunkeln genoss die Gruppe die frühsommerliche Atmosphäre im sonnen-beschienenen Innenhof des Kilianeums bei Kaffee und Kuchen umso mehr. Den Abschluss des erlebnisreichen Nachmittags bildete ein Wortgottesdienst in der Jugendkirche, bei dem Kinder und Erwachsene ihre Erfahrungen und Gedanken nochmals sacken lassen und vor Gott tragen konnten.

Der Besuch im Dunkel-Café ist Teil der Aktion „In Touch“, die vom Sachausschuss „Familie“ des Pfarrgemeinderates angeregt wurde. Ziel ist, mit jährlichen Gemeinschaftsaktionen dazu beizutragen, dass Kinder (und Eltern) eines Kommunionjahrgangs in Verbindung bleiben – miteinander und mit Gott.

Anja Legge

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