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Pastoralreferentin Andrea Schoknecht verabschiedet –

Dass bei ihrer Verabschiedung in Würzburg-Lengfeld ausgerechnet der Text gelesen wurde, der ihr auch zu ihrer Aussendung mit auf den Weg gegeben wurde, war für Pastoralreferentin Andrea Schoknecht mehr als nur Zufall. Die engagierte Seelsorgerin wechselt zum 1. September 2015 ins Zentrum für Theologiestudierende und künftige Pastoralassistentinnen und -assistenten, wo sie als Ausbildungsleiterin tätig sein wird. Beim Festgottesdienst zum ÖZ-Sommerfest am 26. Juli 2015 wurde sie nun offiziell verabschiedet.

In den vergangenen acht Jahren habe sie „viele Begegnungen und Erfahrungen genau dieses Geistes der Einheit machen dürfen, der im Epheserbrief beschrieben wird", nahm Schoknecht den Faden zum Lesungstext auf, der als Basisdokument der Ökumene gelten kann. Trotz vieler ermutigender Erfahrungen habe sie aber auch immer wieder festgestellt, dass Einheit „nicht immer in geraden Linien verläuft". „Das ein oder andere muss man mit Geduld und Demut ertragen und einen kühlen Kopf bewahren", blickte Schoknecht zurück, was aber keineswegs bedeute, unbequeme Meinungen unter den Tisch zu kehren. „Einheit heißt auch, dass alle Meinungen mit Respekt und Achtung gehört werden. Denn wir alle haben die Aufgabe und Vollmacht, uns mit all unseren Fähigkeiten einzusetzen, damit Gottes Reich mehr und mehr Wirklichkeit wird", gab Schoknecht den Lengfelder Christen mit auf den Weg.

Pfarrer Dr. Harald Fritsch dankte Andrea Schoknecht „persönlich und im Namen der Gemeinde für ihr vielfältiges Engagement, das oft über die Arbeitszeit hinausging". Obwohl ihr Ausscheiden aus dem hauptamtlichen Dienst im Lengfelder Seelsorgteam ein Verlust sei, bezeichnete er den Wechsel als „persönliche Chance zur Weiterentwicklung", denn: „Dynamik gehört zum Leben!"

Für Pfarrer Christoph Lezuo verliert das ÖZ mit Andrea Schoknecht „eine unbequeme Theologin, die die richtigen Fragen gestellt hat und die Dinge manchmal auch in Frage gestellt hat." In ihrer Arbeit habe sie das ÖZ mitgeprägt und mit dem in Kontakt gebracht, was die Menschen berührt. Außerdem verlieh der evangelische Pfarrer seiner katholischen Kollegin den Titel einer „kommunikativen Theologin"; sie habe immer wieder dazu beigetragen, dass „wir spüren, was uns mit Euch geschenkt ist und wie wir Euch bereichern können."

Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Johannes Angenvoort entlockte Andrea Schoknecht in seinem Dankwort gar zwei Geheimnisse. Bei der Frage nach persönlichen Highlights der vergangenen Jahre nannte sie die Übergabe des Nagelkreuzes und die tägliche ökumenische Zusammenarbeit: „Es ist nicht immer einfach, auf einen Nenner zu kommen, aber es lohnt sich", so Schoknecht wörtlich. Als Angenvoort sie um das Geheimnis ihrer scheinbar unerschöpflichen Energie bat, hatte die engagierte Seelsorgerin eine einfache, aber überzeugende Antwort parat: „Ich mache das eben gerne!"

Als „top-qualifizierte Frau der ersten Seelsorgliga" bezeichnete Josef Theo Kellerhaus die scheidende Pastoralreferentin. Gleichwohl sah der Vorsitzende des ÖZ-Freundeskreises in diesem Wechsel auch eine Chance: „In Zukunft lernen junge Studenten von Dir, dass Frauen in der Kirche neben dem Dienstamt auch ein Leitungs- und Führungsamt ausüben dürfen und können!"

Weitere Gruß- und Dankesworte kamen von den Pfadfindern sowie den Ministranten von St. Lioba und ÖZ. Sie dankten vor allem für das freundschaftliche und engagierte Miteinander der vergangenen Jahre.

Trotz aller Wehmut überwogen am Ende des Verabschiedungsreigens Dankbarkeit und Freude, denn: „Es ist ja nur ein Abschied von meiner Rolle und kein Abschied von den Menschen", so Schoknecht, die mit ihrer Familie in Lengfeld wohnen bleibt und sich künftig weiter ehrenamtlich ins Gemeindeleben einbringen wird.

Anja Legge

 

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