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Seelsorgliches Geleitwort zur Krise 

Noch fühlt es sich an wie ein Katastrophenfilm nach amerikanischem Zuschnitt. Doch jeder Tag mit noch mehr Einschränkungen macht klar: Die Corona-Krise ist kein böser Traum, sondern Realität. Sie bringt harte Einschnitte mit sich, viele Schwerkranke und leider auch Tote. Manche Menschen werden ihre Liebsten verlieren und schwer traumatisiert aus dieser Krise herausgehen. Die Sorge um die eigene Gesundheit und die der Angehörigen, die bange Frage nach dem Erhalt des Arbeitsplatzes oder dem Fortbestand des eigenen Betriebes, Zukunfts- und Existenzängste, die Engpässe in der Betreuung der Kinder – all das macht uns Angst und lässt sich nicht wegdiskutieren.

Die 2000-jährige Tradition des Christentums, die etliche Krisen gesehen hat, gibt hier einen entscheidenden Rat: Lasst euch auf Gott ein, er schenkt euch Kraft, er schenkt euch die Kraft zu unterscheiden und maßvoll mit der Situation umzugehen. Ja, wir haben einen Ausnahmezustand, aber gerade wir als Christinnen und Christen können jetzt mit unserem Reden und Handeln ein Beispiel geben für die Ermutigung im 2. Timotheusbrief: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7). Panik muss also nicht sein! Das kann auch zuversichtlich stimmen, dass wir die Krise in den Griff bekommen. Unsere Gedanken und unsere Fürbitte gelten jetzt all den Menschen, die

  • durch das neuartige Virus erkranken oder sterben,
  • von Arbeitslosigkeit und in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind,
  • deren Betriebe diese Krise nicht überleben werden,
  • die sich nun völlig einsam fühlen,
  • die nun nicht wissen, wie sie in einer kleinen Wohnung ihre Kinder über Wochen bei Laune halten, oder die Schwierigkeiten in der Schule befürchten. Auch wir als Kirchen sind von den Einschränkungen betroffen

Bis 19. April müssen alle Gottesdienste ausfallen – besonders schmerzhaft werden uns die Feiern in der Karwoche und an Ostern fehlen. Um das Beste aus der Situation zu machen, braucht es kreative Ideen und den Kontakt untereinander. Auch als Gemeinden wollen wir hier mitdenken und handeln. Konkrete Angebote finden Sie auf unserer Homepage.

Wir wünschen Ihnen die Kraft, die Liebe und die Besonnenheit aus dem Geist Gottes, der uns die Krise überstehen lässt! Und vielleicht bietet diese große Unterbrechung auch eine Chance – zur Besinnung auf das Wesentliche im Leben, auf unsere Beziehungen zu Gott und zu unseren Mitmenschen.

Ihre Pfarrer Christoph Lezuo und Harald Fritsch

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