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Unter Beteiligung vieler örtlicher Vereine, Verbände und Gruppen, weiterer KAB-Ortsgruppen sowie zahlreicher Mitglieder und Freunde hat die KAB Lengfeld am Josefstag ihr 125-jähriges Bestehen begangen.

Nach einem Festzug mit der Lengfelder Blaskapelle und mehreren Fahnenabordnungen durch den Altort feierte die Gemeinde im voll besetzten ÖZ gemeinsam mit Pfarrer Dr. Harald Fritsch, Diakon Richard Pollak und KAB-Diözesanpräses Diakon Peter Hartlaub einen Jubiläums-Gottesdienst. Die musikalische Gestaltung hatte die Kirchenband „mittendrin“ übernommen.

Pfarrer Dr. Harald Fritsch äußerte sich „froh und dankbar“ für das Wirken der KAB in Lengfeld: Sowohl in verschiedenen Diensten in der Liturgie als auch im Dienst am Menschen lebten die Mitglieder ihren Glauben im Alltag und legten so Zeugnis vom Herrn ab, der in unserer Mitte ist, sagte Fritsch in seiner Begrüßung.

Susanne Öttinger, seit 2016 geistliche Leiterin der KAB Lengfeld, freute sich ganz besonders darüber, dass das Jubiläum der 1892 gegründeten Ortsgruppe am Tag des Heiligen Josef (19. März) gefeiert wurde. Der heilige Josef gilt als Schutzpatron der Arbeitnehmer und damit der KAB. Sie zeigte sich dankbar für viele aktive Mitglieder und Gottes Beistand in den vergangenen 125 Jahren. Dem Motto des Gottesdienstes gemäß ermunterte sie zugleich gerade angesichts des derzeit herrschenden Klimas der Verunsicherung „Mit Mut und Hoffnung in die Zukunft“ zu schauen.

KAB-Diözesanpräses Peter Hartlaub nahm das Evangelium vom zwölfjährigen Jesus im Tempel zum Anlass für eine echte Mut-Predigt. Indem Jesus auf die Angst seiner Eltern um ihren Sohn mit zwei Gegenfragen antworte (Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?), eröffne er zwei Räume, nämlich „einen Raum der Angst und Verunsicherung und einen Raum der Geborgenheit in Gottes Verheißung“.
Der Blick in die Gesellschaft zeige heute vor allem Angst vor der Zukunft, zog Hartlaub die Parallele zwischen Evangelium und aktuellem Leben. Globalisierung, Digitalisierung und Automatisierung in der Arbeitswelt, eine immer raschere Dynamik der Veränderung, Angst vor Überforderung, viele in Frage gestellte Gewissheiten und ein „ins Rutschen gekommener religiöser Bereich“ machten vielen Menschen Angst. Die Reaktion auf diese Angst dürfe aber nicht Fatalismus, Resignation oder Hoffnungslosigkeit sein. Vielmehr dürfen wir darauf „vertrauen, dass Gott inmitten aller Turbulenzen mit uns unterwegs ist, dass wir im Raum seiner Verheißung geborgen sind, und das auch entgegen aller Hoffnung und im Hier und Heute.“
Hoffnung angesichts der Angst, Vertrauen angesichts der Unsicherheit sei letztlich „das, was unsere Welt heute braucht“, so Hartlaub weiter. Er legte den Zuhörern eine Hoffnung ans Herz, „die sich auf Gottvertrauen stützt, die die bestehenden Probleme realistisch wahrnimmt und die dabei hilft unsere Welt gerechter und liebevoller zu gestalten. Lassen wir uns vom Hl. Josef ermutigen und mit hinein nehmen in den Raum des Gottvertrauens und der Hoffnung!“

Am Ende des Gottesdienstes ehrte die Ortsgruppe Rosi Wohlfahrt für 50 Jahre KAB-Mitgliedschaft. Die Lengfelderin, die von 1986 bis 1991 auch im Vorstand war, habe immer „zu den ganz Aktiven gehört“, so Susanne Öttinger in ihrer Laudatio. Zum Dank überreichte sie Wohlfahrt die Goldene Ehrennadel und eine Urkunde.

Der anschließende Festakt startete mit einem gemeinsamen Mittagessen im Pfarrsaal. Es folgten Gruß- und Dankesworte, ein geschichtlicher Rückblick durch Alois Hornung, eine Bilderpräsentation, die Vorstellung von Neumitgliedern sowie gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.

 Anja Legge

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