logo st benedikt

 

Wenn Engel reisen…, ob das auf unsere Gruppe so richtig zutraf? Der Hl. Petrus jedenfalls muss eine sehr gute Meinung von uns gehabt haben, denn es war ein Wetter, wie man sich´s schöner nicht denken kann.(Anmerkung: Er hat offenbar stets eine gute Meinung von „Lioba-Reisenden“, denn unser Reisewetterbericht lautet bislang „sonnig“!)

Wohin ging die Reise? Walldürn stand auf dem Programm und - worauf alle gespannt waren -  zunächst „die gläserne Nudelfabrik“ im Stadtteil Gerolzahn. „Gläsern“? Wirklich: Durch riesige Glaswände konnte man Einblick gewinnen in die Nudel- Produktion. Bevor die Besichtigung erfolgte, wurde über die Bereiche der Produktion Information mit Bildunterlagen gegeben, welche nicht eingesehen werden kann. Insgesamt werden hier 134 Sorten Nudeln produziert, was einen täglichen Bedarf von 40.000 Frischeiern erforderlich werden lässt. Lediglich bei Nudeln die in den Verkauf nach USA gehen wird kein Frischei verwendet.

Nudeln für alle „Geschmäcke“ und Bedürfnisse, für die verschiedensten gesundheitlichen Besonderheiten, Allergien etc. – Na, und dann das Einkaufen, was gab es da alles für Köstlichkeiten! Schade, dass man mit dem Bus unterwegs war, sonst hätte man noch viel mehr mitnehmen können. Der Clou war dann das Mittagessen: vier verschiedene leckere Nudelgerichte, von denen man essen durfte bis zum „geht nicht mehr“.

Unser Teilnehmer, Herr Dr. Koch, verfasste in kurzer Zeit eine Laudatio, welche als Lied nach der Melodie „Auf der schwäb‘schen Eisenbahne“ von ihm vorgetragen und der Refrain von allen gesungen wurde.

Informationen sprudeln
über diese Welt der Nudeln.
Herrlich sie erschließen kann,
super, der Herr Edelmann.

Dass er uns hierher geführet,
Karl Georg viel Lob gebühret!
Neuentdeckung, die gefällt,
diese tolle Nudelwelt!

Wir beim Mahle kaum besudelt,
sind durch´s Essen selbst genudelt.
Man beim Schlecken rasch entdeckt,
dass es ganz vorzüglich schmeckt.

In dem netten Speisesaale,
holt man gern zum zweiten Male.
Ja, man wird zum Nudelfan!
Nochmals holen: Yes we can!

Wir in Nudelkaufrausch kamen:
Tütenfülle, stets mit Namen.
Neuen Wohlbefindens Keim:
Wir mit Nudeln kommen heim.

Die hochsommerliche Frühlingssonne hatte unseren Bus inzwischen schon herrlich aufgeheizt, als es dann weiter ging zu unserem eigentlichen Reiseziel: Walldürn. Was die Geschichte dieser Stadt betrifft, so wurde Dürn schon 794 im sog. Lorscher Codex erstmals erwähnt, steht aber an einem Ort, wo - wie auf Grund von Ausgrabungen anzunehmen ist - schon in der Steinzeit Menschen siedelten. Erst im Jahr 1330, nachdem sich das „Blutwunder“ ereignet hatte, begann die Wallfahrt nach Dürn, wodurch aus Dürn Walldürn wurde.

Ein sehr kundiger Stadtführer zeigte uns mancherlei Kostbarkeiten des Ortes, der an dem alten römischen Limes liegt. Zwar reichte nicht die Zeit, die Reste des Kastells aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. zu besichtigen, aber interessant war es auch, auf dem Fundament der alten Stadtmauer bzw. eines Stadtbefestigungsturmes zu stehen, oder historische Gebäude, wie das älteste intakte, noch heute genutzte Rathaus Deutschlands (von 1448) zu bestaunen.

Den Höhepunkt der Besichtigungen bildete die wunderschöne große, in mehreren Abschnitten erbaute, Wallfahrtskirche St. Georg, die auch Walldürn‘s Pfarrkirche ist. Hier ereignete sich in einem zu jener Zeit noch ganz kleinen Kapellchen das sog. „Blutwunder“. Noch heute kommen in der Zeit zwischen Himmelfahrt und Fronleichnam große Pilgerscharen hierher. Als ein besonderes Highlight wurde uns zum Abschluss unserer Kirchenbesichtigung nun auf der wunderbaren alten Barockorgel - in jüngster Zeit völlig neu überholt - noch ein kleines Konzert geboten. Die junge Organistin, Frau Kathrin Kirchgeßner, brachte durch ihr kunstvoll-facettenreiches Orgelspiel den ganzen herrlichen Raum zum Erklingen. Durch spielen mehrerer Einzelstücke ließ sie uns den gesamten Klangbereich diese wundervollen Orgel genießen.

Zufrieden und wohlbehalten kehrten wir gegen 18 Uhr nach Lengfeld zurück. Wir, das ist eine Gruppe von Interessierten, die der Einladung des ersten Vorsitzenden des Fördervereins für das Lioba-Höfle, gefolgt waren. Dank dem tüchtigen Fahrer Joachim für seine ruhige, verantwortungsvolle Fahrweise!

Besonders schön war es, dass auch unser lieber Seelsorger Pater Manfred Hofmann an der Fahrt teilnahm.

Gabriele Koch/Karl Georg Burger

­